Auf der nächsten Etappe führt uns unsere Reise nach Townsville. Townsville ist ein schicker kleiner Ort. Das Herzstück ist der kilometerlange „The Strand“, der von Parks, Surfclubs und Spielplätzen unterbrochen wird. Unter hohen Palmen findet sich immer ein schattiges Plätzchen. Entlang der Strasse am Strand befinden sich viele Bars und Restaurants. Hier kann man es aushalten. Wir kommen auf dem Rowes Bay Holiday Park Campingplatz in der Nähe der Stadt unter.
Mit zunehmendem Reiseverlauf stossen wir in den Süden vor. Eine Möglichkeit raus auf das Great Barrier Reef zu fahren, hat sich bisher noch nicht ergeben. Die Tage bisher waren alle angereichert mit Highlights. Doch wir wollen die Chance nicht verpassen, uns das Riff anzusehen, solange das noch geht. Hier in Townsville nehmen wir uns vor, uns über die Möglichkeiten zu informieren. Wir steuern also direkt die Touristeninformation an, die gleichzeitig als Reiseagentur dient.
Wir landen bei Christina, einer Italienerin (aber dazu später mehr). Wir lassen uns beraten und sie trifft unseren Nerv. Haben wir bisher noch keinen einzigen Tagesausflug gebucht, verlassen wir die Agentur mit drei Buchungen. Schnorcheln auf dem Lodestone Reef ist die erste Buchung und am nächsten Tag soll es gleich morgens um 7:00 Uhr vom Hafen losgehen. Christina versichert uns, dass auf dem Boot auch Deutsch gesprochen wird. Ein gewisser Kim sei an Bord und kann die Einweisung bei Bedarf auf Deutsch machen. Da wir beide noch nie zuvor Schnorcheln waren, halten wir das für nicht so verkehrt.
Wir fahren morgens per Uber zum Hafen, um unseren Trip mit Adrenalin Tours zum Lodestone Reef, welches zum Great Barrier Reef gehört, zu machen. Das Riff ist mit 70 km relativ weit von der Küste entfernt, soll dafür aber auch sehr gut erhalten sein.
An Bord begrüsst uns dann Kim. Kim ist ein ausgewanderter Deutscher, der ursprünglich aus Freiburg stammt. Wir verstehen uns auf Anhieb. Er ist auch der Schweizer Mundart mächtig. Dazu haben wir eine bunte Mischung aus Deutschen, Schweizern, Kanadiern ua. Die Crew ist lässig aber sehr korrekt und um das Wohl aller bemüht. Auf der 2 stündigen Anfahrt zum Riff erfahren wir viel über das Riff und was uns erwartet. Ein Teil der Gruppe geht zum Scuba Diving und für uns geht es zum Schnorcheln.
Das Korallenriff hebt sich bei Ebbe über den Meeresspiegel. Da wir bei Flut da sind können wir in unseren Neoprenanzügen etwa einen Meter über die Korallenfelder schweben, von denen einige etwa die Grösse eines Basketballcourts haben. Die Ränder stürzen dann etwa 10 m ab. Auf dem Boden ist Schneeweisser Sand. Wir sehen so viel in so vielen Farben. Von Riesenmuscheln, über Seesterne, Rochen, Clownfische und generell Fische in allen Farben ist alles dabei. Es ist unglaublich schön. In der zweiten Session können wir sogar einen Riffhai (ich schätze ihn auf über einen Meter) entdecken und verfolgen, bis er die Nase voll hat von uns.
Wir vergessen die Zeit völlig. Manchmal haben wir minutenlang den Kopf unter Wasser, um dann erstaunt festzustellen wie weit wir uns schon vom Schiff entfernt haben. Vor allem die zweite Schnorchelsession nach dem Mittag (ca. 1:20 h) ist unglaublich schnell vorbei. Ich hätte noch eine Stunde weiterschnorcheln können.
Auf dem Heimweg haben dann auch alle ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Schiff Verpflegung und Crew waren perfekt. Die Gruppe war wirklich super.
Kim von der Crew lädt uns dann für den Abend ein, mit ihm und ein paar Kollegen zum Pizzaessen und ein paar Bierchen in die „Brewery Townsville“ zu gehen. Da lassen wir uns nicht zweimal bitten. Die beiden Kanadier und Melissa aus Bern, die mit an Bord waren treffen wir dort wieder. Wir staunen nicht schlecht, als auch Christina aus der Reiseagentur mit am Tisch sitzt. Kim stellt sie uns als seine Freundin vor. Wir verbringen einen lustigen Abend gemeinsam. Dann trennen sich unsere Wege nach einer herzlichen Verabschiedung.