Tag 3 bis 5 in Australien: Kuranda, Daintree und Cape Tribulation

Am dritten Tag  geht es auf nach Kuranda. Eigentlich peilen wir den Skyrail (eine Seilbahn über dem Regenwald) an, da wir jedoch die Talstation verpassen, fahren wir mit dem Campervan hoch. Die Strecke stellt hohe Ansprüche an den Fahrer Jens, Linksverkehr, sehr kurvig und steil, Gangschaltung links… es ist etwas nervenaufreibend. Oben angekommen halten wir nun spontan bei der „Rainforest Station“ kurz vor Kuranda an. Dort können wir kleine Kängurus (Wallaroos und Walllabies) füttern. Erstaunlich, wie sanft sie uns aus der Hand fressen. Im Teich lauert ein Krokodil, Koalas krallen sich an die Bäume. Wir lernen sogar Eric kennen. Eric ist ein 4-monatiges herzerweichendes Wallaroo – Baby, welches in einem adaptierten Rucksack aufwächst, weil es seine Mutter durch einen Unfall verloren hat. Zum Schluss dürfen wir noch ein Foto mit einem Krokodil und der Koala – Dame namens Pavlova machen.

In Zentrum Kurandas finden wir denn die Endstation des Skyrails. Von dort aus führt ein Walk dem Barron River entlang. Eine ganz andere Welt, im Dschungel! Das schwarz-rot-gelbe Buschhuhn begegnet uns immer wieder. Mittlerweile haben wir bemerkt, dass die Begegnung mit diesem Huhn hier nichts aussergewöhnlich ist, schon an verschiedenen Orten haben sich unsere Wege gekreuzt. Wir gehen weiter zu den Barron Falls, die sich über rötliche Felsen hinabstürzen. So ganz nebenbei haben wir 8,5 km gemacht, sagt uns unsere Uhr.

Die Nacht verbringen wir im Dschungel im „Kuranda Rainforest Accommodation Park“. Wirklich im Dschungel! Da immer alle Gebäude offen sind, findet man auch z.B. im Klohäuschen Geckos (die übrigens komische Geräusche von sich geben) und davor Kröten. Und Vögel, die die Menschen gewöhnt sind. Es ist sehr heiss und feucht in Kuranda. Der Jetlag gibt alles und so sind wir wieder sehr früh müde, stehen aber auch wieder vor 6 Uhr morgens auf.

Am folgenden Tag müssen wir „leider“ in der Camp Kitchen frühstücken. So naiv wie wir sind, haben wir unsere Campingstühle nachts draussen stehen gelassen, die sind jetzt klitschnass vom nächtlichen Regen. Im Zentrum müssen wir noch ein paar Dinge einkaufen um unsere Küchenvorräte aufzufüllen. Erstaunlich, was in einer solch kleinen Küche alles Platz findet!

Die kurvige Strasse müssen wir zurückfahren, um zum Regenwald zu kommen. Jens hat sich aber schon etwas an das Gefährt gewöhnt und führt uns sicher nach Daintree Village. Die Bezeichnung „Kaff“ passt nicht schlecht und der Campingplatz, den wir ausgesucht haben, gleicht einem Museum (vor allem an Küchenausstattung). Ganz nah fliesst der Daintree River durch. Auf der gegenüberliegenden Seite ist nichts als Regenwald, wunderschön! Ein Gewitter kündigt sich an und so steigt die Luftfeuchtigkeit noch weiter an.

Am nächsten Morgen erzählt Keith – ein einheimischer Australier – Jens Geschichten von den menschenfressenden Krokodilen, den Salties. Sie hätten vor einigen Jahren an einem Strand in Cape Tribulation Menschen, die die nachts in einem Zelt geschlafen haben, am Kopf gepackt, rausgezogen und ins Wasser geschleppt. Ein Hund einer Spaziergängerin sei gefressen worden. Kommentar dazu: „Welcome to Australia!“

Wir brechen früh auf und überqueren den Fluss mit der Daintree Ferry. Dahinter erwartet uns eine wunderschöne Landschaft: Der 150 Millionen Jahre alte und somit älteste Regenwald der Erde. Die gut ausgebaute Strasse ist sehr abwechslungsreich. Überall sind Schilder, die auf Kasuaren und geflutete Stellen hinweisen. Wir haben Glück und haben ein Kasuaren-Junges am Strassenrand erspähen können. Die Kasuaren sind flugunfähig und werden bis zu 1,7 m gross und 60 kg schwer! Sie sind nicht menschenscheu und reagieren aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen. Mit ihren riesigen Krallen können sie Menschen verletzen.

Am Thornton Beach erhalten wir einen ersten Blick vom Regenwald, der an das Meer grenzt. Weiter nördlich am Cape Tribulation dann nochmals. Man ahnt gar nicht, dass an diesen schönen Orten eine solche Gefahr durch die Salties lauert. An jedem Strand wird man jedoch darauf hingewiesen. Nach dem Mittagessen essen wir ein feines Glacé  (4 Kugeln von exotischen Früchten: Soursor, welches limettenartig schmeckt; Wattle Seeds, schmeckt nach Kaffee und Haselnuss; Kokosnuss; Davidson Plum). Die Gelateria „Daintree Icecream“ ist in einer Plantage eingebettet und somit können wir die entsprechenden Pflanzen auch noch begutachten.

Der nächste Stopp ist beim Rainforest Discovery Center, wo wir per Audioguide die verschiedenen Etagen im Regenwald erkunden. Leider ohne einen ausgewachsenen Kasuar zu sehen.

Auf dem Weg zum nächsten Campingplatz in Port Douglas werden wir von der Polizei angehalten und Jens muss ins Röhrli blasen 😉 Alles gut, meint der Officer. Also geht es weiter zur nächsten Station.

PS: Jetzt grad wo wir die Zeilen schreiben, lacht uns der „Lachende Hans“ – eine Eisvogelart – aus! 🙂

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